Gebet am Freitag

Du Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,
in den letzten Wochen ist unsere Sorgenliste lang geworden – länger noch, als sie ohnehin immer schon war.
Da sind jetzt auch noch Sorgen um unser Leben und das unserer Lieben. Wir sind besorgt um Menschen, deren Schicksal uns zu Herzen geht, und wir sind besorgt um diese Welt.
So ganz unvorbereitet ist uns ja klar geworden, was wir so oft verdrängen: alles Zeitliche und Irdische ist bedroht, verletzlich, angreifbar und sterblich.
Lieber Vater, all das macht doch etwas mit uns.
Besorgt zu sein macht uns ängstlich und lähmt uns. Unsere Sorgen belegen all das Gute, über das wir uns sonst freuen, mit einem tiefen Schatten. Ja, sie haben eine große Macht über uns und tun uns nicht gut.
Gott, in deinem Wort lesen wir, dass Sorgen nicht das ist, was du für uns willst. Du sprichst es ja immer wieder zu: „Sorgt euch nicht! Fürchtet euch nicht“. Und du lädst uns ein: „Alle eure Sorgen werft auf Jesus. Er sorgt für euch“.
Danke, wo wir das in den vergangenen Wochen erleben durften. Du kennst unsere Sorgen, nimmst dich ihrer an und hast die Kraft, sie zu ent-sorgen.
Und wo wir das erleben durften, hat sich das Gefühl der Geborgenheit eingestellt und die Gewissheit, dass uns nichts aus deiner Hand reißen kann. Ja, wir haben da Frieden in uns gespürt.
Lieber Vater im Himmel, deswegen legen wir auch am Ende dieser Woche uns und unser Leben, unsere Lieben, diese Welt und all unsere Sorgen in deine Hand. Du sorgst für die Sperlinge im Himmel und für die Lilien auf dem Felde. Und du wirst auch für uns sorgen. Dafür danken wir dir von Herzen.
Amen.

Pfarrer Ralf Kasper