Du Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,
wir danken dir, dass wir umgeben sind von einer Wolke der Zeugen.
Menschen haben uns begleitet auf dem Weg zu dir.
Sie haben uns Anteil gegeben an ihren Glaubenserfahrungen.
Und oft waren es ihre Worte, die uns gut getan haben.
Danke, Vater, wo du ihnen bewusst Gebetsworte in den Mund gelegt hast, aus denen sie Kraft und Zuversicht schöpfen konnten in schwierigen Zeiten. Danke, dass du ihnen diese Worte auch für uns gegeben hast.
Und so wenden wir uns heute an dich mit Worten, die Dietrich Bonhoeffer als Gebet vor langer Zeit formuliert hat:
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen,
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht,
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht,
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe,
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden,
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld,
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag,
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.
Pfr. R. Kasper (unter Verwendung eines Gebetes von Dietrich Bonhoeffer, aus: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204 f.)